Raoul Hedebouw wurde auf dem Einheitskongress zum Vorsitzenden der PTB/PVDA gewählt

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Die Delegierten des Einheitskongresses der PTB-PVDA wählten mit großer Mehrheit Raoul Hedebouw zum neuen Vorsitzenden der Partei. Er erhielt 94,1% der Stimmen. Er tritt damit die Nachfolge von Peter Mertens an. Die Bekanntgabe erfolgte auf der Abschlusssitzung des Kongresses, der aufgrund von Gesundheitsmaßnahmen online abgehalten werden musste.

"Die ArbeiterInnenklasse und die Jugend brauchen mehr denn je eine Partei. Eine Partei, die den Rechten und der Spaltungspolitik der Nationalisten einen Riegel vorschiebt. Eine Partei, die ein echtes alternatives Gesellschaftsprojekt anbietet. Diese Partei ist die PTB-PVDA, und wir werden sie mit den Leitlinien dieses Kongresses weiterentwickeln", sagt Raoul Hedebouw.

Der neue Vorsitzende, der perfekt zweisprachig ist, ist der ideale Sprecher für die zentrale Botschaft der PTB-PVDA auf diesem Einheitskongress. Raoul Hedebouw: "Die Separatisten bereiten sich darauf vor, das Land im Jahr 2024 zu teilen. Es gibt ein Szenario, in dem die N-VA (Flämisch-nationalistisch) mit der PS (Französischsprachige Sozialdemokraten) ein Abkommen schließen könnte, das zum Konföderalismus führt. Und gleichzeitig befinden sich auch die Faschisten des Vlaams Belang auf dem Kriegspfad. Das Projekt des separatistischen Blocks ist ein antisoziales Projekt, das auf Spaltung und Abbau der sozialen Sicherheit abzielt. Die Lohnabhängigen haben dabei nichts zu gewinnen. Wir werden nicht zulassen, dass dieses Szenario Wirklichkeit wird. Trotz mehr als 30 Jahren nationalistischer Propaganda will die Mehrheit der Niederländisch- wie auch der Französischsprachigen heute "mehr Belgien" und nicht mehr Spaltung. Wenn es heute in Belgien eine Spaltung gibt, dann ist es die zwischen der Bevölkerung auf der einen Seite und den Politikern auf der anderen Seite. "Die Linkspartei macht somit den Kampf für die Einheit des Landes zu einer Priorität für die kommenden Jahre, insbesondere durch ihre Kampagne We Are One.

Lesen Sie hier die Rede von Raoul Hedebouw (auf Deutsch).

Die 883 Delegierten des Kongresses haben ein Jahr lang an diesen neuen Leitlinien gearbeitet. Sie wurden am Sonntag unter dem Titel "Partei der arbeitenden Klasse. Partei der Jugend. Partei des Sozialismus" vorgestellt. “Unser Kongress ist das Ergebnis eines großen demokratischen Prozesses, der über ein Jahr dauerte", erklärte Raoul Hedebouw. “83 Kommissionen wurden im ganzen Land abgehalten. Hunderte von Beiträgen wurden in über 500 Seiten Berichten und über tausend Seiten mit Vorschlägen, Kritik und Änderungsanträgen zusammengefasst. Jeder Delegierte war aktiv an dem Prozess beteiligt. Welche Partei in Belgien kann sich einer solchen Beteiligung ihrer Basis an der Ausarbeitung ihrer grundlegenden Orientierungen rühmen?" 

Neben der Bedeutung der Einheit Belgiens macht die PTB die Arbeiterklasse und die Jugend zu ihren Prioritäten. Raoul Hedebouw: "Die in den Betrieben organisierte Arbeiterklasse ist die treibende Kraft des sozialen Widerstands. Es ist der Stolz dieser Klasse, der im Widerstand gegen den Kapitalismus den Ton angibt. Der Stolz einer Klasse, die sich bewusst ist, dass sich die Gesellschaft ohne sie nicht bewegen würde. Denn es sind nicht die Aktionäre, die die Fabriken am Laufen halten oder die Züge fahren lassen, die Hotelzimmer putzen oder die Menschen pflegen. Das haben wir gesehen, und wir sehen es immer noch jeden Tag in der aktuellen Covid-Krise. Deshalb wollen wir den Arbeiterinnen und Arbeitern einen zentralen Platz in unserer Partei einräumen."

Und er fügte hinzu: „Mit diesem Kongress wollen wir auch der Jugend einen zentralen Platz geben. Die Jugendlichen aus der Arbeiterklasse gewinnen, die Studierenden, die Jugendlichen, die sich für das Klima, gegen Rassismus, Sexismus und Rechtsextremismus engagieren. Alle, die eine andere Welt aufbauen wollen. Wir wollen, dass sie ihren Platz in unserer Partei und in unseren Jugendorganisationen RedFox, Comac und den Pioneers finden."

Schließlich räumte der Einheitskongress der gesellschaftlichen Debatte einen großen Raum ein, mit einer klaren Entscheidung für den Sozialismus. „Wir wollen eine andere Gesellschaft, den Sozialismus 2.0, mit einer anderen Logik als der derzeitigen kapitalistischen. Eine Gesellschaft, in der unsere Wissenschaftler für das Glück des Volkes forschen können und nicht für die Entscheidungen der Vorstände einiger multinationaler Konzerne. Eine Gesellschaft, in der eine echte ökologische Planung umgesetzt werden kann, die von den menschlichen Bedürfnissen, aber auch von den Grenzen der Natur ausgeht", so Raoul Hedebouw abschließend.


Lesen Sie das Porträt des neuen PTB-Präsidenten (auf Französisch).

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